An manchen Tagen scheint einfach die Sonne nicht aufgehen zu wollen. Auch emotional nicht. Dann überfällt mich eine Traurigkeit, die ich gar nicht richtig beschreiben kann.
So einen Tag hatte ich vergangene Woche. Ich konnte den ganzen Tag nur weinen, wusste aber nicht, warum. Es kam einfach so. Dabei war es ein völlig normaler Tag, mit Spaziergang, Haushalt, Arbeit usw. Aber die Traurigkeit hielt mich fest bis in den Nachmittag hinein.
Also, was sollte ich tun? Versuchen, dieses Gefühl zu verdrängen? Das hätte sicher nicht geholfen, denn wenn ich das getan hätte und das Gefühl wäre irgendwann wieder aufgetaucht, dann wäre es noch viel stärker gewesen. Stattdessen habe ich es zugelassen, akzeptiert und durchlebt. Ich habe beim Telefonat mit meinem Mann geweint und zugegeben, dass ich mich schlecht fühle, aber es eigentlich gar keinen Grund dafür gab. Auch auf der Arbeit habe ich es nicht versteckt. Und weißt du was? Nachdem ich eine zeitlang geweint und getrauert habe, begann ich mich besser zu fühlen. Die Energie kehrte zurück und ich habe sowohl auf der Arbeit als auch nach Feierabend zu Hause einiges weggeschafft. Der Rest der Woche war auch fast durchgehend positiv.
Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, wenn einen so starke Gefühle überfallen. Aber in dieser Welt soll man immer gut drauf sein und lächeln. Wenn man das nicht tut, ist man gleich schwach. Aber das ist völliger Blödsinn. Denn wer sich traut, zu zeigen, dass es ihm nicht gut geht, der ist der wirklich Starke. Denn sich nicht zu verstecken ist mutig. Schließlich muss man immer damit rechnen, sich damit angreifbar zu machen.
Als meine Freude zurückkehrte und mein Lächeln wieder strahlte, habe ich auch das wieder deutlich nach außen tragen können. Darüber haben sich die Menschen in meinem mit mir gefreut.
Ich bin Gott sehr dankbar dafür, dass er mir die Fähigkeit gegeben hat, zu fühlen. Es wäre eine sehr kalte Welt, wenn es keine Gefühle gäbe. Wenn ich meine eigenen Gefühle zulassen kann, kann ich auch lernen, die Gefühle anderer zulassen und mitfühlen.
In meinem neuen Planer steht täglich die Frage, ob mir etwas, das mir negativ erschien, eine positive Seite hatte. An diesem traurigen Tag habe ich am Abend hingeschrieben, dass ich es als positiv empfand, dass ich das Gefühl der Trauer zulassen konnte und dass ich dadurch ganz bewusst auf die vielen kleinen positiven Dinge meines Lebens schauen durfte.
Versuch einmal, besonders an einem schlechten Tag, die schönen Kleinigkeiten bewusster wahrzunehmen. Ich verspreche dir, das lohnt sich!
There are some days when it seems the sun just doesn‘t want to rise. Even emotionally. Then a kind of sadness hits me that I cannot really describe.
I had such a day last week. I could only cry all day, but didn‘t know why. It just happened. But it was just a regular day with walking the dogs, household, work and so on. But the sadness didn‘t loosen its grip on me until the afternoon.
But what to do? Trying to eliminate the feeling? That certainly would not have helped, because had I done that and the feeling had come back, it would have become much more intense. Instead I allowed it, accepted it and went through it. I cried when my husband called and I admitted that I felt bad and there was not really a reason for it. Even at work I didn‘t hide it. And you know what? After I had cried and was sad for a while, I started feeling better. My energy came back and I accomplished a lot at work as well as at home after work. The rest of the week was almost completely positive.
There‘s no reason to be embarrassed about being hit by such strong feelings. But in this world you‘re supposed to always be in a good mood and smile. If you aren‘t, you are considered weak. But that is pure nonsense. The one who dares to show that they‘re not feeling well is the real strong one. Because not to hide is courageous. After all you always have to reckon becoming vulnerable.
When my joy came back and my smile was shining again, I could show that too. The people around me shared my happiness.
I thank God for the ability to feel. It would be a cold world without feelings. When I‘m able to accept my own feelings I can learn to accept the feelings of others and I can feel for them.
In my new planner I‘m asked daily if something that looked negative to me had a positive side. On the evening of that sad day I wrote that I found it positive to be able to accept the feeling of sadness and that I consciously concentrated on the many little positive things in my life.
You should try – especially on a bad day – to appreciate the beautiful little things in your life. I promise, it‘s worth it!