Was klingt, wie ein guter Vorsatz in der Silvesternacht, ist in diesem Jahr ohne mein oder dein Zutun und ziemlich schlagartig eingetroffen. Und das weltweit.
Heute ist Gründonnerstag – wenn du dazu mehr wissen willst, schau dir doch den Beitrag vom 18. April 2019 noch mal an. Das war übrigens einer meiner ersten Texte hier 🙂 – inzwischen ist es ziemlich genau ein Jahr her, dass ich hier den ersten Beitrag veröffentlicht habe.
Und soviel ist passiert in dem Jahr, aber noch soviel mehr in diesen ersten Monaten dieses Jahres!
Dabei ist es eigentlich nur eine Sache, eine kleine Sache, die die massiven Veränderungen in unser aller Leben angestoßen hat, ein hässlicher kleiner Virus, der den schönen Namen „Krone“ trägt.
Im letzten April war ich mit meinem Mann in den USA, Kinder und Schwiegereltern besuchen. Der jetzt für Anfang Mai geplante Urlaub auf Trinidad, bei dem ein großes Familientreffen stattfinden sollte, ist gestrichen.
Das letzte Osterfest – leider auch das letzte mit meinem Papa – konnten wir mit meinen Eltern gemeinsam genießen. In diesem Jahr werden wir getrennt voneinander diese Festtage erleben, Mama für sich, meines Bruders Familie für sich und wir beide mit dem Dreamteam für uns. Ohne Zusammenkunft im Gottesdienst, ohne Restaurantbesuch zum Festessen.
Nie zuvor habe ich einen Arbeitsplatz gehabt, bei dem ich die meiste Zeit zuhause verbringen konnte. Ich hatte die ersten beiden Wochen der Ausgangsbeschränkungen Urlaub – geplant war eigentlich eine Wellnesswoche mit Mama, aber die musste ausfallen. So habe ich in der Aussicht auf die Arbeit im Home-Office (seit Anfang dieser Woche) mein Arbeitszimmer renoviert und neu gestaltet. Das ist übrigens einer der positiven Effekte der ganzen Geschichte. Das hätte ich sonst sicher noch lange vor mir hergeschoben.
Gibt es denn noch mehr Positives, das sich während dieser Krise entwickelt? Lass uns der Sache auf den Grund gehen und zwischen den Schreckensmeldungen auf die Suche gehen:
Viele Eltern müssen – oder dürfen – jetzt viel Zeit mit ihren Kindern verbringen und lernen sie vielleicht so auf eine völlig neue Weise kennen. Auch können sie durch Unterricht zuhause vielleicht verstehen, was Lehrer täglich durchmachen, wenn sie in ihrer Klasse Unterricht halten.
Wir gehen fokussierter und seltener Einkaufen. So geben wir unser Geld für gut Gewähltes aus und wir sparen eine Menge Benzingeld.
Ich für meinen Teil bin noch dankbarer für das was ich habe. Und für die Menschen, die weiter arbeiten, damit das Leben weitergehen kann. Umso unverständlicher ist es mir, dass genau diese Menschen jetzt nicht selten von einer Gruppe ewig unzufriedener Leute angreifen lassen müssen. Gerade jetzt sollten wir froh sein, dass nicht jeder Arbeitnehmer ein „Sesselpupser“ ist, wie ich, der die Arbeit aus dem Home-Office erledigen kann. Denn wenn heute mein Toner alle ist, bin ich doch froh, dass der Paketbote Nachschub bringt, oder wenn ich Hunger habe, aber keine Lust oder Zeit zum Kochen, freue ich mich über die gelieferte Pizza oder den Food-Truck. Ohne die Menschen, die die Regale wieder auffüllen und an der Kasse stehen, könntest du deine Vorräte nicht auffüllen. Ohne gut besetzte Krankenhäuser wäre die Situation noch viel schlimmer. Und ohne Handwerker wie meinen Boss, der meine Waschmaschine repariert hat, hätte ich noch ein zusätzliches Problem.
Also vergiss nicht, hin und wieder Danke zu sagen. Es zeigt nicht nur ihnen deine Wertschätzung, sondern es wird auch dir selber guttun.
Ganz großartig finde ich auch, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, das Internet nicht nur zum Zeitvertreib oder für den Job zu nutzen, sondern auch und besonders, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Da gibt es ungeahnte Möglichkeiten.
Ein Beispiel: Meine Freundin Elke bietet Online-Zumba-Kurse an. Das großartige daran ist: ich kann teilnehmen. Das geht normalerweise nämlich nicht, weil sie in Texas lebt und ich in Bayern. Wenn du Lust hast, melde dich, ich schick dir die Infos.
Oder: ganz viele Musiker/innen und Sänger/innen bieten kleine Konzerte im Netz – ich verfolge seit Beginn die #hopesongs, initiiert von Judy Bailey und Patrick Depuhl, wo jeden Abend um halb 8 für eine halbe Stunde oder mehr von den verschiedensten Orten ein kleines #küchenkonzert verschiedener Künstler übertragen wird. Dann gibt es so tolle Gemeinschaftsprojekte, wo sich beispielsweise die Mitglieder eines Chores oder einer Band einzeln aufnehmen und daraus ein Ganzes geschnitten wird. Wenn du ein bißchen surfst, findest du da ganz großartige Videos.
Anderes Beispiel – vielleicht mein Lieblingsbeispiel: meine Gemeinde hat mit Online-Gottesdiensten begonnen. So können wir zusammenkommen, obwohl wir getrennt sind. Wir haben auch andere Aktivitäten aus dem Gemeindegebäude auf die Website http://www.fcg-saaletal.de/ verlagert, wo du jetzt den „ersten Montag“ mit Abendmahl finden kannst und den „Gemeindetreff am Mittwoch“, bei dem es ermutigende kleine Videobotschaften von Gemeindemitgliedern zu sehen gibt (meine gibt es seit gestern). So können wir auch viele Menschen erreichen, die uns zuvor noch nicht besucht haben. Ich liebe das einfach! Nichtsdestotrotz freue ich mich darauf, wieder alle vor Ort treffen zu dürfen, gemeinsam zu singen und zu beten – ohne die räumliche Trennung.
Das Wichtigste in dieser Zeit ist, dass du die Hoffnung nicht verlierst. Hoffnung darauf, gesund zu bleiben (oder zu werden), Hoffnung auf das Ende der Krise und darauf, dass wir alle gestärkt daraus hervorgehen.
Ich schöpfe meine Hoffnung aus Ostern: aus der Tatsache, dass Jesus Christus den Tod bereits besiegt hat und ich im Glauben daran letztendlich nichts zu fürchten habe. Diese Hoffnung ist lebendig und ich bete, dass auch du diese lebendige Hoffnung in dir trägst.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
P.S. Es gibt übrigens wieder frischen Rhabarberkuchen 🙂
What sounds like a new year‘s resolution, has rather abruptly come to pass this year without my or your help. And it happened all over the world.
Today is Maundy Thursday – if you like to know more about that, why not read my article from April 18, 2019? That was one of the first texts here 🙂 – in the meantime it has been a good year since I published my first article.
So many things happend in that year, but so much more these first few months of this year!
Yet it is only one thing, one small thing, that caused the massive changes in our lives, an ugly small virus with the nice name „crown“.
Last April we visited our kids and in-laws in the USA. For this May we planned a vacation to Trinidad with a big family reunion – that‘s cancelled.
Last Easter – sadly the last Easter with my Dad – we could enjoy with my parents. This year we will live through these holidays separated, Mum by herself, my brother‘s family by themselves, and we both only with the dream team.Without church meetings, without feasting in a restaurant.
Never before I had a job where I spent most of the time at home. The first two weeks of the lockdown I was on vacation. The wellness-week which was planned for Mum and me had to be postponed. So, with the idea of working from home (since this past Monday) these next weeks, I renovated and rearranged my office room in the house. That actually is one of the positive aspects of the whole situation. Otherwise I most probably would have put that off for a long time.
Is there anything else positive developing in this crisis? Let us search beneath all the horrible news:
Many parents have to – or may – spend a lot of time with their children and get to know each other in a totally different way. Also, through home-schooling they might start to understand what teachers go through every day in their classrooms.
We go shopping so much more focused and less often, thus spending money on well chosen things. Also, saving a lot of gas money.
Personally, I am a lot more thankful for what I have. And for the people who do their jobs so life can go on. I cannot understand at all that even these people are not seldomly being attacked by a group of ever unhappy people. Especially now we should be thankful that not all employees/workers are office sitters like I am, who can work from home. Because if my printer runs out of ink, I‘m happy that the package deliverer brings me some new one. Or if I‘m hungry, but haven‘t time or energy to cook, I am happy about pizza services or food trucks. Without the people filling up shelves in the stores and without the cashiers you couldn‘t fill up your pantry. Without well staffed hospitals the situation would be much worse. And without craftsmen like my boss, who repaired my washing machine, I‘d have an additional problem.
So don‘t forget to say thank you every now and then. That not only makes them feel appreciated, but it makes you feel good too.
I think it is absolutely fantastic that we are able to use the internet not only for amusement or our job, but also and especially to stay connected with each other. There are undreamt-of possibilities.
For example: My friend Elke offers Zumba classes online. Together with her doggies. The great thing is: I can take part. That normally is impossible, for she‘s in Texas and I am in Bavaria. If you want to join, let me know – I’ll send you the info.
Or: a lot of musicians/singers offer little concerts via internet – I‘ve been following #hopesongs from the start – initiated by Judy Bailey and Patrick Depuhl, where every evening at 7.30 h for 30 minutes or more different artists broadcast a little #kitchenconcert from different places. Then there are great projects where e.g. all members of a choir or a band record their parts and it is put together to a video. Just surf the net and you will find great videos.
Another example – maybe my favorite: my church started online services. That way we can come together even when we‘re apart. We also have other activities switched from the church building to the website http://www.fcg-saaletal.de/ where you now can find communion service on the first Monday of the month and the „Wednesday-Come-Together“ with encouraging little video messages from church members (mine went online yesterday). Thus we can reach so many people who may not have visited us before. I simply love it! Nevertheless I am looking forward to meet again at church, to sing and pray together without the distance.
Most important in these days: do not lose your hope. Hope for staying healthy (or regaining health), hope for the end of the crisis and for us all coming out of it stronger than before.
I find my hope in Easter: in the fact that Jesus Christ already has triumphed over death and I do not have to fear anything through my faith in Jesus. This hope is alive and I pray that you carry this living hope inside, too.
With this in mind: Happy Easter!
P.S. There’s fresh rhubarb tart 🙂